CSU Seilschaften stellen ADAC ruhig?

Es ist schon mehr als auffällig. Der in München ansässige ADAC nimmt gerade eine politische Schlüsselrolle für die CSU ein. Das Thema Maut wird von der CSU instrumentalisiert, um ihr gegenüber der CDU den Anschein eines eigenständigen politischen Profils zu verleihen.  Und der ADAC ist in dieser Frage der wichtigste Gegenspieler.

Unbemerkt von vielen Beobachtern, nahm der ADAC direkt die politische Kampagne der CSU aufs Korn, indem er sagte, man solle doch gleich die Steuer erhöhen, anstatt eine Maut zu erheben. Damit griff der ADAC direkt die politische Strategie der Unionsparteien an, laut gegen höhere Steuern einzutreten, aber gleichzeitig dem Bürger effektiv mehr Geld über höhere Abgaben zu entziehen.

Kurze Zeit später kommt heraus, dass der ADAC die Zahlen für das Auto des Jahres frisiert hat. Mehr als wahrscheinlich ist es, dass ein Parteigänger der CSU just in dem Moment diese vermutlich seit Jahren gängige Praxis offen gelegt hat, als der ADAC sich anschickte eine politische Kernstrategie der CSU zu gefährden.

Wer noch an Zufall glaubt, sei daran erinnert, dass gleichzeitig vom ebenfalls in München ansässigen Registergericht überprüft werden soll, ob der ADAC noch das Recht hat ein Verein zu sein.

Dazu setzt ein Trommelfeuer in den Medien ein, indem auch andere jahrzehntelang offenkundige Zustände plötzlich zum Gegenstand der Kritik werden.

Und wie reagiert der ADAC?  Er will sich, laut Welt, künftig in politischen Fragen zurückhalten. Man könnte denken:  der ADAC signalisiere der CSU und den die mutmassliche Kampagne der CSU bereitwillig orchestrierenden Medien: wir haben verstanden, lasst uns jetzt bitte wieder ungestört unseren Geschäften nachgehen.

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article124223157/ADAC-will-sich-nun-bei-Politdebatten-zurueckhalten.html