Politik und Sprache am Beispiel von Tagesschau und Tagesthemen.

Politiker nutzen gezielt die Sprache, um öffentliche Diskussionen in ihrem Sinn zu beeinflussen. So sprechen etwa vor allem Politiker von CDU und CSU regelmässig von „Europa“, wenn sie eigentlich die Europäische Union meinen. Emotional kann niemand etwas gegen Europa haben. Die Beeinflussung besteht darin, dass ein häufig eher negativ besetzter Begriff, hier „Europäische Union“ durch einen positiv besetzten Begriff, hier „Europa“ ersetzt wird.

Ein Journalist sollte sich von solchen Tendenzen frei machen und die Dinge unabhängig von der Sprache der Politiker so benennen, wie es sachlich gerechtfertigt ist.

Mir fiel in der Tagesschau vom 25.4.2014 auf, dass dort von „Europa“ gesprochen wurde, wo eigentlich die „Europäische Union“ gemeint war. Daraufhin habe ich unmittelbar nach der Sendung eine Email an die Redaktion der Tagesschau geschrieben. In einer automatischen Antwort wurde mir mitgeteilt, dass auf die täglich hunderten von Zuschriften häufig nicht individuell geantwortet werden könne.

Umso erfreuter war ich, dass in den nachfolgenden Tagesthemen des selben Tages, der Begriff „Europa“ durch den Begriff „Europäische Union“ ersetzt worden war und auch eine andere weniger wichtige von mir angeregte Verbesserung umgesetzt wurde.

Richtige Reaktion auf die russische Aggression?

Die insbesondere die deutschen Politiker reagieren in der Krise vollkommen hilflos. Eigentlich müsste man meinen, dass ein Herr Steinmeier oder eine Frau Merkel professionell alle Gesamtszenarien analysiert und dann die beste Strategie auswählt.

Wenn man dies tun würde, dann müsste man feststellen, dass Putin ein Diktatur ist, für den der Machterhalt absolut an oberster Stelle steht. Man müsste feststellen, dass Putin sich als mächtiger und kraftvoller Machthaber inszeniert. Das Wohl der Wirtschaft dürfte für Putin absolut zweitrangig sein.

Russland ist das grösste Land der Erde mit riesigen Ressourcen. Es lebte jahrzehntelang in selbst gewählter Isolation.

In dieser Ausgangslage ist es wenig wahrscheinlich, dass Putin in irgendeiner Weise von Wirtschaftssanktionen zu beeindrucken wäre. Wer Sanktionen verhängt, die nicht wirksam sind, schwächt seine eigene Position ohne Not.

Putin wird sich durch die Hilflosigkeit des Westens in seinem politischen Handeln bestätigt fühlen. Dies alles ganz davon abgesehen, dass gerade Deutschland wirtschaftlich vollkommen abhängig von Russland ist und nicht umgekehrt.

Deshalb hat die Politik eigentlich nur die Wahl sich entweder vollkommen zurückzuhalten und die Probleme in der Ukraine als eine Angelegenheit anzusehen, die im Prinzip eine innerrussische ist, oder sie zeigt Putin, wo der Hammer hängt, etwa durch massive finanzielle Unterstützung der Ukraine.

Vielleicht wäre angesichts der bestehenden Machtverhältnisse eine konsequente Nichteinmischung doch die klügste Entscheidung. Ob es dabei eine kluge Entscheidung war, in Deutschland die Wehrpflicht abzuschaffen, diese Frage stellt sich mehr denn je.

Politik absurd

Manchmal kommt es in der Politik zu absurden Konsequenzen, wenn sich politische Entwicklungen, die einmal mit positiven Absichten gestartet wurden, sich an Orten Kreuzen, wo man es nicht vorhergesehen hat. Begünstigt werden können solche Entwicklungen, weil Politiker meist nur in Wahlperioden denken.

Die Energiewende ist ja aus zwei Gründen sinnvoll. Zum einen reagiert sie auf die Limitierung der nur begrenzt vorhandenen fossilen Brennstoffe, zum anderen auf die begründete Vermutung, dass durch den C02-Ausstoss das globale Klima gefährliche Veränderungen erfährt.

Dass man aber bei der Konzeption der Energiewendepolitik, nicht daran gedacht hat, dass eine Stromquelle nur dann wirklich wertvoll ist, wenn sie grundlastfähig ist, gehört zu den grossen Fehlern, die vor allen Dingen die Regierung Schröder gemacht hat.

Wenn man die Investitionen in regenerative Energiequellen fördert, ohne dass man mit der Förderung der Energiequelle vom Investor gleichzeitig eine Grundlastfähigkeit verlangt, sorgt man für immer stärkere Schwankungen im Stromnetz.

Man schafft einen ökonomischen und technologischen Fehlanreiz. Denn nur eine grundlastfähige Stromquelle ist eine ökonomisch wirklich wertvolle Stromquelle. Der Verbraucher bzw. der Steuerzahler muss jetzt in Süddeutschland ein zweites Mal einspringen, um ein konventionelles Kraftwerk zu finanzieren

Nun dürfte es sehr interessant sein, ob dieses neue Kraftwerk ein Gaskraftwerk ist. Wenn ja, was zu vermuten ist, dann könnte Herr Putin in einem zukünftigen Winter mit einem Knopfdruck sämtliche Industrie in Deutschland mit einem Knopfdruck ausschalten.

Es ist zu befürchten, dass Frau Merkel und die CDU nun einen kurzfristigen Ausweg suchen werden. Unsere Kanzlerin, die anscheinend im Fall Asse als Umweltministerin wenig Bedenken hatte, Deutschland über Jahrtausende mit radioaktiven Stoffen zu verunreinigen, wird möglicherweise als Kanzlerin auch wenig Bedenken haben, das Wasser unserer Nachfahren über Jahrtausende durch Frackingchemikalien zu verseuchen.

Quelle:

http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/welt-angst-vor-stromausfaellen-im-sueden-bund-prueft-bau-eines-staatskraftwerks_id_3760886.html

Die Geschäftspraktiken von Cablecom bzw. Unitymedia

Ich bin Kunde bei UPC Cablecom und habe die Option E-Rechnung gewählt, d. h. die Rechnung wird für mich nur sichtbar, falls ich mich bei meiner Bank einlogge. Eines Tages bekomme ich eine Mahnung über 25 Franken für eine Rechnung, die mir gar nicht wirklich zugestellt wurde. Am Tag, als ich die Mahnung bekommen habe, hatte ich bereits gezahlt. Trotzdem hat man auf der Rechnung im nächsten Monat 25 Franken extra abgerechnet. Möchte man eine Rechnung auf Papier, dann muss man 1,50 Franken für jede Rechnung extra bezahlen.

Für mich ist nicht nur die Höhe der Mahnung, die in ihrer Höhe von 25 Franken etwa die Hälfte der Monatsgebühr ausmacht, sittenwidrig. Man muss vermuten, dass es auch Teil des Geschäftsmodells ist, darauf zu hoffen, dass Kunden vergessen, die Rechnung zu bezahlen, um dann 25 Franken im Monat zusätzlich zu erwirtschaften.

Denn wenn die Cablecom wirklich daran interessiert wäre, dass die Kunden, die Rechnungen ohne Verzögerung bezahlen, würde sie eine Mitteilung über den Eingang per Email zustellen, wie es etwa der Telefonnetzbetreiber Sunrise macht.

Bei meiner telefonischen Reklamation biss ich auf Granit.

Auch in anderen Passagen wird deutlich, dass UPC Cablecom kaum daran interessiert ist, ein konstruktives Verhältnis zu seinen Kunden aufzubauen.

So heisst es:

„Nach Beendigung des Vertrages müssen Sie uns
die Geräte innerhalb von 14 Tagen zurückzusen-
den, ansonsten können wir Ihnen eine Entschädi-
gung von pauschal CHF 500.– in Rechnung stellen.“

Lustigerweise bekam ich kurze Zeit nach dem Gespräch mit der Cablecom eine Mail mit folgendem Inhalt:

„Geschätzte Kundin, geschätzter Kunde,

Sie hatten kürzlich Kontakt mit unserem Kundendienst. upc cablecom ist stets bestrebt ihren Service zu verbessern und daher interessiert uns Ihre Meinung. Wie zufrieden waren Sie mit unserem Service? Bitte unterstützen Sie uns, unsere Dienstleistungen zu verbessern und nehmen Sie sich 2 Minuten Zeit für ein Feedback.“

http://web.feedback.sandsiv.com/36659036eb77099b3224d43bf84fd6301c2

Das ist der blanke Hohn. Denn auf mein Anliegen, dass mir die 25 Franken zurückerstattet werden, für deren Erhebung es keine stichhaltigen Gründe gibt, wurde in keiner Weise eingegangen.

Auch hier muss man vermuten, dass zusätzliche Gewinne erwirtschaftet werden sollen, da der Wert der bereits gebrauchten Geräte in den meisten Fällen deutlich geringer ausfallen dürfte. Cablecom-User seien also gewarnt.

Es dürfte nicht erstaunen, dass es sich bei der Muttergesellschaft der UPC Cablecom mit Liberty Global um eine amerikanische Gesellschaft handelt, bei der Profitmaximierung wohl das einzige Ziel ist.

Übrigens gehört zu Liberty Global 2011 auch Unitymedia und KabelBW. Die Geschäftsbedingungen in Deutschland zeigen eine ähnliche Machart. Allerdings werden die Kosten wesentlich detaillierter erfasst. Man muss vermuten, dass eine Pauschale von 500 Franken wie in der Schweiz, dies wären 400 Euro in Deutschland vor deutschen Gerichten keinen Bestand hätten. In der deutschen Liste sind Schadensersatz für einzelne Geräte nicht pauschal sondern pro Stück aufgeführt. Auch wenn es sich hier um Preise handelt, die den Einkaufspreis von Unitymedia weit übersteigen dürften, so ist doch auffällig, dass alle Preise für die Rückerstattung deutlich unter 400 Euro liegen.

Wer die Absicht hat, bei Unitymedia oder Cablecom Kunde zu werden, dem ist sehr zu empfehlen, vorher das Kleingedruckte zu lesen. Wie ich gelesen habe, muss man bei Unitymedia nach dem gleichen Modell, E-Rechnung nicht bezahlt, 15 Euro berappen.

Ich werde mir überlegen Cablecom zu kündigen, da ich ein so unseriöses Geschäftsmodell eigentlich nicht unterstützen möchte.

Es wäre gut, wenn ähnlich wie die Telefonnetze, auch die Kabelnetze für den Wettbewerb freigegeben würden, um das Monopol auf die Kabelnetze zu brechen.

Allgemeine Geschätsbedingungen Cablecom:

http://www.upc-cablecom.ch/content/dam/www-upc-cablecom-ch/footer/de/doc/agb-de.pdf

http://www.upc-cablecom.ch/content/dam/www-upc-cablecom-ch/footer/de/doc/teilnahmebedingungen_ebill-de.pdf

Nichts ist kostenlos, Preisliste von Unitymedia, sehr lesenswert!

http://www.unitymedia.de/content/dam/unitymedia-de/sonstiges/doc/Preisliste_Kabelanschluss.pdf

Weitere Webseiten über Unitymedia 

http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/buerger-empoert-ueber-unitymedia-id1297396.html

http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/markt/sendungen/unitymedia104.html

und Cablecom:

http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz/video/chaos-cablecom-das-sind-die-kunden-rechte?id=cf75715b-6c08-4e95-aff5-675fa609eca4

http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz/video/cablecom-veraergert-kunden?id=220c9f12-b952-44ee-aba1-483e24ea3536

http://www.srf.ch/konsum/themen/multimedia/cablecom-aerger-neue-horizon-box-enttaeuscht-kunden

http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz/video/cablecom-konfrontation?id=775207fa-8bdb-440c-89d4-80227e448073

http://www.srf.ch/player/video?id=6a409aa4-795f-4972-bb63-b6b338f0dada

Ein Plädoyer für eine Verfassungsreform

Zu den wichtigsten politischen Errungenschaften der abendländischen Demokratien gehört die Gewaltenteilung. Es sind nicht die Gerichte oder die Medien, die ihre Kompetenzen überschreiten, sondern es sind die Parteien, die ihre Kompetenzen überschreiten, indem sie auf Bereiche Einfluss nehmen, die eigentlich für ihre Kontrolle zuständig sind.

Es ist ein Unding, dass Politiker über die Ernennung von Richtern und Rundfunkräten entscheiden können.

Um die Herrschaft der Parteien abzumildern, sollte eine zweite Parlamentskammer geschaffen werden. Ihre Kompetenzen könnten in allen Bereichen liegen, wo ein Einfluss der Parteien aus Gründen der Gewaltenteilung problematisch ist.

Die zweite Kammer könnte nicht nur über die Ernennung von Richtern, Staatsanwälten und Rundfunkräten entscheiden, sondern auch über die Besoldung der Politiker.

So könnten Politiker, die langfristig eine gute Politik im Sinne der Verfassung machen einen Bonus bei der Bezahlung erhalten.

Um die Unabhängigkeit der zweiten Kammer zu gewährleisten, könnte man festlegen, dass in diese nur solche Vertreter gewählt werden dürften, die in zeitlich angemessenem Abstand nicht Mitglied einer der im Bundestag vertretenen Parteien gewesen sind.

Um eine wirksame Kontrolle der Parteien auszuüben, sollte diese nur

Die CDU eine Art christliche AKP?

Wer schon immer Zweifel hatte, ob unsere Parteien sich wirklich zu den Grundlagen zu bekennen, die durch die europäische Aufklärung gelegt wurden, kann sich jetzt durch einen Artikel im Spiegel im Hinblick auf die CDU bestätigt sehen. So heisst, es laut Spiegel bei der CDU, man wolle „künftig stärker auf die Auswahl von Kandidaten für die Richterposten achten.“ Man will also durch die Auswahl der Richter dafür sorgen, dass das Bundesverfassungsgericht die Verfassung im Sinne der CDU auslegt.

Besonders verärgert sei man über den Richter am Bundesverfassungsgerich Peter Huber, ehemals Innenminister der CDU in Thüringen, der die Dreiprozenthürde gekippt habe.

Mit anderen Worten, es wird von der CDU als eine Art Betriebsunfall angesehen, dass das Bundesverfassungsgericht sich in seinem Urteilen gelegentlich auch an der Verfassung orientiert. Denn gerade für die Dreiprozenthürde fürs Europaparlament war doch nun ganz offensichtlich, dass diese verfassungswidrig war.

Man muss feststellen, dass der Unterschied zwischen der AKP als dominierender islamistischer Partei in der Türkei und der CDU als dominierender christlicher Partei in der Bundesrepublik Deutschland nur gradueller Natur ist.

Damit ich hier keine Abmahnungen bekomme, betone ich, dass ich meine Schlussfolgerungen unter der Voraussetzung ziehe, dass der Bericht im Spiegel der Wahrheit entspricht.

Quelle Spiegel Online am 6.4.2014

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-will-rechte-des-bundesverfassungsgerichts-beschraenken-a-962804.html